"Mein Name ist Mr. Wolf, ich löse Probleme." (PulpFiction)

Dienstag, 10. Juni 2014

ToDo-Listen Fluch oder Segen? Wie ist das so bei euch? Hier mal ein Vorschlag zur täglichen Liste.



Wie sieht es  aus? Benutzt du eine ToDo Liste? Oder vielleicht sogar mehrere? Irgendwie muss man sich ja organisieren. Also im Auge behalten, was noch so zu tun ist. Bei mir läuft das meistens so ab:
  1. "Ich brauche eine ToDo Liste, so langsam verliere ich den Überblick"
  2. Es wird eine Liste erstellt.
  3. "Neee, das sind viel zu viele Punkte, die muss ich irgendwie strukturieren"
  4. Die Liste wird in Kategorien aufgeteilt oder mehrere Listen angelegt.
  5. Die Liste ist irgendwann so lang, dass ich eh nicht mehr drauf schaue und diese schlicht vergesse.
Also habe ich angefangen ToDo Apps für mein Smartphone zu nutzen. Eine schöne Sache. Du hast deine Liste immer dabei, kannst jederzeit darauf schauen und Dinge ergänzen oder sogar streichen. Das geht ein paar Tage gut, und dann verschwindet die App unter "ferner liefen". Wird also nur noch selten aufgerufen.
Das Aufrufen führt einem ja eh nur vor Augen, wie viel man eigentlich noch erledigen muss.

OK, also eine ToDo Liste mit Widget. Das wird ständig auf dem Bildschirm angezeigt, zwingt also dazu, die Dinge zu erledigen. Tja, leider habe ich mein Gehirn hier unterschätzt. Irgendwann ertappe ich mich dabei, so selektiv auf das Handy zu gucken, dass man die Liste nicht mehr wahr nimmt.

Also muss es ein grundsätzliches Problem mit diesen Listen geben. Meiner Einschätzung nach ist es dieses: sie erzeugen nur Druck, sie belohnen nicht. Das Abhacken einer Aufgabe auf so einer Liste ist doch irgendwann nichts besonderes mehr, oder? Die Aufgabe ist verschwunden und erledigt. Kurzzeitig ein Erfolg, und dann siehst du die anderen zig. Aufgaben die noch warten.

Also suchen wir mal nach einer neuen Strategie. Bei mir funktioniert die tägliche Liste ziemlich gut:
  1. Abends nimmst du dir ein PostIt und schreibst die Aufgaben für den nächsten Tag drauf.
  2. Am nächsten Abend überträgst du die unerledigten Aufgaben auf ein neues PostIt und schmeißt das alte in den Papierkorb. 
So sieht man wie sich der Papierkorb mit PostIts füllt und hat das Gefühl etwas erledigt zu haben. Die Vorteile sind klar:
  • Du nimmst dir jeden Tag aufs neue vor, die Aufgabe zu erledigen.  
  • Du entscheidest dich also aktiv dafür, noch einen Versuch zu starten und diese Aufgabe fertig zu stellen. 
  • Aufgaben die keinen Sinn machen, fallen weg, weil sie nicht nochmal aufgeschrieben werden. 
  • Außerdem beschäftigst du dich so jeden Tag mit deiner Liste. 
  • Bröselst größere Aufgaben in erreichbare kleine Schritte auf. Man schreibt ja nicht "Eine neue Sprache lernen" auf so eine Tagesliste sondern: "Lernen was 'guten morgen' auf Spanisch heißt".

Versuch es mal selber eine Zeitlang. Als erste Aufgabe schreibst du "Liste für morgen erstellen", dann hast du schon mal eine Aufgabe die du leicht abhacken kannst. Der Rest kommt von allein. Stell dir beim hinzufügen immer nur die folgenden Fragen:
  1. Wie lange werde ich für diese Aufgabe brauchen und habe ich noch genügend Zeit morgen, um diese Aufgabe zu erfüllen?
  2. Stehen mir morgen alle Ressourcen zur Verfügung um diese Aufgabe zu erfüllen?
  3. Kann ich am Abend beurteilen ob ich diese Aufgabe erfüllt habe?
Alle diese Fragen sollten mit "JA" beantwortet werden bevor eine Aufgabe auf den Zettel wandert. Bei größeren Zielen kommt man dann schon ganz schön ins grübeln, um diese so weit runter zu brechen, dass eine Aufgabe entsteht.

Mach dir keine Gedanken über das "Übermorgen". Diese Liste gibt es noch nicht. Füge auch nochmal die gleichen Aufgaben hinzu wenn du sie nochmal erledigen möchtest (15 Minuten Bauchtraining, z.B.).

Das wichtigste zum Schluss, schmeiß die erledigten Listen nicht einfach weg. Bewahre sie sichtbar irgendwo auf. Entweder du zerknüllst sie und wirfst diese in einen besonderen Eimer. Oder du haust einen Nagel durch ein Brett und spießt die Zettel jeden Abend auf. Hauptsache du siehst wie viel du geschafft hast.

Schreib mir mal wie lange es gut gegangen ist, und wie viel dabei raus gekommen ist. Mich würden auch deine Tool interessieren die du benutzt um deine ToDo Listen zu verwalten.

Die Seite meiner Wahl ist https://de.todoist.com/ Es gibt Apps für alle möglichen Systeme. Die ToDos werden automatisch synchronisiert. Man kann Kategorien anlegen, Deadlines vergeben und, und, und.
Alles kostenlos, probiere es einfach mal aus. Wobei ich sagen muss, inzwischen drifte ich auch hier immer mehr zu https://habitrpg.com/ ab, da gibt es für das erledigen ja noch Erfahrungspunkte ;-).  Wenn du wissen willst was HabitRPG ist, lies mal:
Frickelnd durchs Leben: Das Leben ist doch ein Spiel - HabitRPG (Teil 1, das Spiel beginnt)

1 Kommentar:

  1. Ich schreibe meine Todos in meinen Kalender oder auf kleine Zettelchen vor meinem Rechner. Da brauche ich das haptische Gefühl.

    Meine wichtige Erkenntnis ist jedoch:
    1. Dinge lieber nicht auf Listen schreiben, sondern direkt erledigen.
    2. Man darf auch mal Dinge vergessen.

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